Peter Stöcker ist Jugendtrainer beim TSV Pfuhl und bringt seine Erfahrungen aus der IT Branche auch bei der Gestaltung der Homepage unseres Vereins mit ein. Wir wissen, dass viele Talente und Engagement in ihm schlummern, aber nun überraschte er uns auch mit einer ganz anderen Neuigkeit. Aber dazu gleich mehr, zuerst schauen wir uns einmal Peter Stöckers Lebenslauf genauer an.
Peter Stöcker ist eigentlich Physikingenieur und kommt ursprüglich gar nicht aus dem Landkreis Neu-Ulm. Nach seiner Diplomarbeit wollte er damals (vor vielen vielen Jahren) seinen Freund in Ulm besuchen und holte ihn damals von seiner Arbeit ab. Und dann ging alles ziemlich schnell, denn er verließ die Firma nicht nur mit seinem Kumpel, sondern auch mit einem neuen Job in der Tasche. Und dieser Job hatte mit Physik so gar nichts zu tun. Er landete nämlich plötzlich in der IT Branche, in der er noch bis heute tätig ist. Seit 2018 arbeitet er bei der Firma ATR Software und ist dort Projektleiter. Der Fokus dieser Firma liegt auf Produktionssoftware und dies ist Peters tägliches Brot.
Und nun die überraschende Neuigkeit: Peter hatte schon im vergangenen Jahr (wie viele andere Bürger auch) festgestellt, dass die 7-Tage-Inzidenz eine zentrale Rolle in der Corona-Pandemie spielt, dennoch aber nicht alle Faktoren mit einbezieht, die auch das Geschehen in den jeweiligen Landkreisen wieder spiegelt. Denn was bereits oft auch in den Medien bemängelt wurde: Die Inzidenz zeigt uns nur die Zahl der Coronainfizierten auf. Aber sie bezieht andere wichtige Faktoren nicht mit ein: freien Intensivbetten, Verfügbarkeit des Pflegepersonals usw. Dies brachte Peter auf eine kreative Idee und er machte sich dabei sein IT Wissen zu Nutze. Er nahm eine bekannte Formel aus de, produzierenden Gewerbe, denn auch hier spielen verschiedenen Kennzahlen eine Rolle, um grundlegende schnelle Entscheidungen zu treffen. Hierbei geht es vor allem darum, mit Prozentzahlen zu arbeiten. Peter erklärt:“ Eigentlich ist es ganz einfach: Ich lege verschiedenen Faktoren an, die ich für wichtig halte. Zum Beispiel die Zahl der Neuinfektionen, freie Intensivbetten usw. Ich weiße jedem Faktor eine Zahl zu und lege fest, was gut und was schlecht ist. Zum Beispiel ist der Inzidenzwert von 50 oder niedriger ok. Also definiere ich die 50 als 100 %. Der Inzidenzwert von 100 oder darüber ist schlecht. Somit wird die 100 mit 0% belegt. Der eigentliche Indizendwert wird damit in einen Prozentwert überführt. So verfahre ich mit allen Faktoren. Diese werden am Schluss alle multipliziert und am Ende bekomme ich eine Prozentzahl die alle Faktoren berücksichtigt. „Kurz gesagt, kann ich eine gute Inzidenz von 40 haben, aber mein Wert wäre trotzdem schlecht, wenn ich keine freien Intensivbetten habe. Mit dieser Formel ist es möglich, alle wichtigen Faktoren mit einzubeziehen und somit einen besseren Überblick über die Gesamtsituation zu bekommen. Peter betont ganz deutlich: die verschiedenen Faktoren und deren Zahlen festzulegen ist Sache der Experten, nicht seine. Er zeige nur auf, was möglich wäre und dieses System ist sehr variabel. Er betont, dass diese Prozentzahlen den Leuten mehr Sicherheit und Verständnis geben würden. Denn oft sinkt die Zahl der Neuinfizierten, doch der Inzidenzwert steigt. Dies führt dazu, dass die Menschen verunsichert sind, weil sie es einfach nicht verstehen können.
Im Oktober hatte er sich bereits an das RKI und das Gesundheitsministerium gewannt mit seiner Idee. Leider kam hierzu bis heute keine Rückmeldung. Auch das Bayrische Staatsministerium für Gesundheit bekam eine Email mit seiner Idee in den vergangenen Wochen. Hier erhielt er sogar eine kurze Rückmeldung, dass seine Idee gut sei. Zusätzlich wurde das Landratsamt Neu-Ulm kontaktiert, doch auch hier leider ohne Rückmeldung.
Peter richtete zudem für alle Jugendtrainer eine Email an, die den aktuellen Inzidenzwert und weitere wichtige Zahlen beim RKI abruft, und jeden Morgen an alle Trainer schickt. Das erleichtert das tägliche lästige Suchen nach den aktuellen Zahlen. Zudem können alle in der Email sehen, wie viele Neuinfektionen in welcher Altersgruppe dazu kamen und wie die Zahl der freien Intensivbetten ist. Auch diese Idee schlug Peter beim Landratsamt vor, als Service für alle Bürger. Leider auch hier bisher keine Antwort.
Doch wir hoffen, dass seine Ideen vielleicht doch noch Anklang finden und uns so der ohnehin schon schwierige Corona-Alltag erleichtert und überschaubarer wird.